Dorfregionen im Südkreis Gifhorn

Dorfentwicklung
Der Strukturwandel in der Landwirtschaft und die Entwicklung des ländlichen Raumes als Arbeits- und Wohnort bzw. Erholungsraum haben in den vergangenen Jahrzehnten zu tiefgreifenden Veränderungen der Funktion, der Gestalt und des Sozialgefüges der Dörfer geführt – von der Aufgabe landwirtschaftlicher und gewerblicher Betriebe über den Verlust von Nahversorgungseinrichtungen bis zum Verlust historischer oder ortsbildprägender Gebäude. Durch die veränderte Funktion – weg vom Arbeits- und hin zum reinen Wohnstandort – geht in vielen Orten die tragende Rolle der Dorfgemeinschaften verloren.
Um den strukturellen und funktionellen Veränderungen zu begegnen, bietet das Land Niedersachsen seit 1984 das Dorfentwicklungsprogramm an. Früher lag der Fokus auf einzelnen Orten. Heute steht die Dorfregion im Mittelpunkt – also der Zusammenschluss mehrere Orte. Ziel ist es, die gesamte Dorfregion zukunftsfähig zu gestalten sowie das Miteinander in den Dörfern und der Dorfregion zu stärken.
Die Dorfentwicklung zielt darauf ab, den dörflichen Charakter ländlicher Siedlungen zu erhalten und die Lebensverhältnisse vor Ort zu verbessern. Sie legt besonderes Augenmerk auf die Themen Demografie, Innenentwicklung und Flächeneinsparung, Klimaschutz, lokale Ökonomie und Daseinsvorsorge.

Drei Schritte bis zur Dorfentwicklung
Der erste Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen Dorfentwicklung ist die Aufnahme in das Dorfentwicklungsprogramm.
Im zweiten Schritt startet die Dorfregion ihren Dorfentwicklungsprozess und erarbeitet mit Unterstützung durch ein Planungsbüro und gemeinsam mit der Bürgerschaft den Dorfentwicklungsplan.
Im dritten Schritt geht die Dorfregion in die Förderphase: Nach der Anerkennung des Dorfentwicklungsplans können kommunale und private Vorhaben Fördermittel zur Umsetzung beantragen.

Förderung von Projekten zur Dorfentwicklung
Die Dorfentwicklung wird nach der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur integrierten ländlichen Entwicklung (ZILE-Richtlinie) gefördert. Dafür stehen Fördermittel aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) und Fördermittel der Europäischen Union aus dem Europäischen Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) zur Verfügung.
Der Dorfentwicklungsplan ist Grundlage für die Förderung von Projekten und Maßnahmen über die ZILE-Richtlinie. Bewilligungsstelle ist das Amt für regionale Landesentwicklung Braunschweig. Es setzt Förderrahmen und Förderzeitraum für die Projekte und Maßnahmen des Dorfentwicklungsplans fest. Die Umsetzung erfolgt unter Berücksichtigung der jeweiligen Fachplanungen.

Dorfregionen im Südkreis Gifhorn
Im Südkreis Gifhorn befinden sich folgende Dorfregionen:

  • Dorfregion DAS – Didderse, Adenbüttel, Schwülper
  • Dorfregion Bokensdorf – Grußendorf – Stüde
  • Dorfregion Ribbesbüttel-Rötgesbüttel